Kannst du mich sehen?
Ich stehe hier und mit jedem Wort, das du sagst, komme ich dem Abgrund näher.
Ich habe mir sooft gewünscht, einfach einen Weg zu finden, von hier für immer zu verschwinden.
Ich schaue dich mit blutunterlaufenen Augen an, aber irgendwie scheint es dich nicht wirklich zu interessieren, was ich in diesem Moment denke. Hat es das denn jemals?
Ich gehe einen Schritt weiter. Schaue in die Tiefe.
Ich kann spüren, wie das Ende immer näher kommt, am liebsten würde ich meine Flügel ausspannen und wegfliegen, weit weg von hier - einfach frei sein. Aber das Schicksal will es nicht.
Noch einen Schritt weiter. Ich spüre die Tiefe.
Tut mir leid, das Leben ist kein Wunschkonzert, das habe ich schon lange begriffen, aber du scheinst es nicht verstehen zu wollen. Hoffentlich machst du dir Gedanken darum, hoffentlich bekommst du ein schlechtes Gewissen, wenn du siehst, wie ich hier stehe, du mir aber nicht mehr helfen kannst. Niemand kann mir mehr helfen, versteh es endlich und verpiss dich endlich aus meinem Leben, es ist meine Entscheidung was ich tue, also lass mich endlich in Ruhe.
Der letzte Schritt.
Ich spüre, wie ich den Boden unter meinen Füßen verliere und in die Tiefe stürze. Ich bin gelähmt vor Angst, doch es fühlt sich so befreiend an...die Welt fängt an sich zu drehen und ich fange an zu schreien. Ich schreie mein Leben aus mir heraus, es ist das, was ich immer gewollt habe. Jetzt ist es zu spät für dich, mich zu retten, hoffentlich wirst du niemals mit diesen Schuldgefühlen zurecht kommen; du hättest das hier alles kommen sehen können. Ich sterbe nur wegen dir.
Ich wache schweißgebadet auf, ich zittere am ganzen Körper, mein Hals tut weh.
Alles nur ein Traum, beruhige ich mich, alles nur ein Traum.
Doch es schien alles so wahr, so wundervoll und wahr.
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