Wieder einmal laufe ich diese einsame, verlassene Straße entlang, meine Hände in der Jackentasche vergraben, der Blick gesenkt. Die Sonne geht hinter mir unter, ich spüre wie ein kalter Wind aufkommt. Die Bäume rascheln und einzelne Blätter liegen auf dem Weg und in den nassen Pfützen.
Doch das ist mir alles egal, ich hole meine Kopfhörer raus und drehe meine Lieblingsmusik auf volle Lautstärke auf. Alles, was ich will, ist weg hier. Wenn auch nur für einen kleinen Moment, aber hauptsache weg. Der steinige Weg knistert unter meinen Schuhen, mein Haar weht wild im Wind. Einfach nur weg von hier.
Ich werde schneller. Weg, weg, weg. Ich will meine Vergangenheit, mein ganzes Ich einfach nur hinter mir lassen und von vorne beginnen. Doch das kann ich nicht, so sehr ich es mir auch wünsche. Am liebsten würde ich anfangen zu schreien, einfach meine ganze Seele aus mir rausschreien und rennen, wegrennen. Doch rennen bringt nichts. Ich kann nicht vor mir selber weglaufen. Meine Vergangenheit wird mich überallhin verfolgen.
Sie hat mich gezeichnet - für mein Leben lang.
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